Stefan Demming

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„Weltuntergang13", 2:00 min, 2007, "Conzerrrt In Streifen", 3:23, " Dejavu_jubox_06", 6:32 min.

Der nächtliche Blick aus einem Fenster mit wehenden Gardinen zeigt ein Gewitter draussen und Blitze, die das Innere des Raumes erleuchten. Dazwischen flackert das Bild selbst. Auch eine menschliche Silhouette taucht ab und zu auf.

Weltuntergang 13 basiert auf einer videographischen Performance sowie der Auswahl dabei enstandener Interferenzbilder, die in die Komposition aus Blitzen eingearbeitet wurden.Während das Gewitter Teile des Himmels im Aussen erleuchtet, werden im Inneren künstliche Blitze erzeugt, die den Rahmen des Fenster-Bildes erleuchten. Die durch den Bildaufbau in Zeilen entstehenden rhythmischen Schwingungen des Bildes sind sichtbar, weil der jeweilige Blitz nur ein Halbbild, und somit nur jede zweite Zeile weiss überstrahlt.
Das Zittern des Bildes versinnbildlicht hier nicht nur den fünfzigfachen Bildaufbau pro Sekunde sondern macht ihn direkt wahrnehmbar - wenn es auch unsere Wahrnehmungsfähigkeit übersteigt. Gleichzeitig "zeigt" es die Immaterialität eines einzelnen Videobildes, das zwei aufeinanderfolgende Fünfzigstelsekunden, also unterschiedliche Momente in einem Bild vereint.
Wenn es in einigen Jahren nur noch Home-cinemas im Vollbildformat gibt und die letzten, das Zeilensprungverfahren generierenden Bildröhren noch in Museen zu finden sind, werden diese Momente der Vergangenheit angehören.

Déjàvu_jukebox_06
SD Vdeo, 10'48'', Farbe, stereo, 2006

Ein Roadmoviekonzert für wechselnde Vierer-Splitscreens, das versucht in Momentaufnahmen von Stadt und Land einzutauchen.
Schlüssel ins Schloss, umdrehen, Auto starten, Fahren, über Land und Brücke, vorbei an AKW und LKW, Klettern, Kaffeepause, Weiterfahren und so weiter.

Jeder Teil des Bildes zeigt dabei Ausschnitte der gleichen Aufnahmen zeitversetzt, so dass Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft einer Szene in einem Bild nebeneinander stehen. Das audiovisuelle Reisetagebuch mit wechselnden Protagonisten reiht Inszeniertes und Beobachtetes mit losen narrativen Bezügen aneinander. Die sich minimal verschiebenden Tonspuren steigern die vorhandenen Sounds einer Aufnahme atmosphärisch und dramatisieren so die Bilder.
Das Band entstand zunächst aus der Programmierung eines Vierspur-Videosamplers, mit dem in Echtzeit aus Videos Kompositionen erzeugt werden.

Conzerrrt in Streifens
3'23'', DVD, Stereo, Farbe, 2005
Musik: Brigitta Muntendorf

 

Ein Tourist posiert in einem Badeort, bis etwas passiert, bei dem eine Ertrinkende und ein maskierter Retter eine Rolle spielen – bis zum zweifelhaften happy end.
Das Bild wird dabei – abhängig von der Amplitude des Soundtracks - fortwährend in neue Streifen geschnitten und mit sich selbst kombiniert.

 

CV

Born 1973, lives and works in Berlin, Germany

1999  Exams in  art and history (university degree). 1999 -2005 Studies of Fine arts in the studio for time based arts / Prof. Jean-François Guiton, university of the arts, Bremen (D). 2002 Internship at V2_Organisation, Rotterdam (NL). 2005 scholarship, ESBAM Marseille (F). 2006  diploma, appointment as „Meisterschüler“ (master’s degree) / Prof. Jean-François Guiton

Awards / scholarships

2000 German video-installation-prize of the city of Marl. 2001 Bremer Förderpreis für Bildende Kunst 2002  OLB-media art award, European Media Art Festival, Osnabrück, Bremen Studienfonds scholarship for Rotterdam. 2003 Videoart prize (scholarship for the promotion of young artists) Bremen. 2004 Scholarship of the Cusanuswerk

Project subsidie from CBK und RKS Rotterdam

2007 DAAD-scholarship for „Greatest show on earth“, USA

Solo exhibitions

2002  Changing, Galerie im Park, Bremen. 2003 Videokunstförderpreis (Young artist’s prize for video), Neues Museum Weserburg Bremen. 2004 The Half-truth, City Galerie Bremen. 2005 Visitors of the strawheart (Duo mit L. Ijsendoorn),  GiP, Bremen. 2007  The edge of the city, Casa del Lago, Mexico-city (MX)

Group exhibitions (selection)

2000  German video installation award, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl. To let for less, Künstlerhaus Bremen. 2001 “Nightmares” is being shown in galleries in Köln-Hürth, Wiesbaden und Weimar. 2002  European Media Art Festival, Osnabrück (D). Schlafplätze werden arrangiert, kuntvereniging Diepenheim (NL). gallery fiction, Künstlerhaus Bremen.  worm salon # 9, Las Palmas, Rotterdam (NL). 2003  l’art video, l’art interactief, Villa des arts, Casablanca (Maroc. 2004   Screen Spirit, Städtische  Galerie Bremen. Auswahlausstellung Cusanuswerk,  Simultanhalle Köln. Young Bremish artists, Städtische  Galerie Bremen. 2005 Baltic drift (GAK-Satellit): Waterpieces, Riga (Lt). Galerija Akademia Vilnius (Li). Nordwest-Kunst, Kunsthalle Wilhelmshaven. Avecom, de Melkfabriek, Arnheim (NL). Kunstfrühling, Überseemuseum Bremen. 2006  Stadt-Rand-Fluß, Lothringer 13, München. Die beste Methode einen Löwen zu erlegen, Kunsthalle Bremen. Im Überstieg, DGfcK, München. 2007  Kunststudenten stellen aus, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. The end of the world, Gallerie Crystal Ball, Berlin. E 105, Bonn. Meisterschüler 2007, Städtische Galerie Bremen