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Medienkunst aus Berlin


Video, Performance, Installationen, Dokumentationen, Musik, Multimedia, Interaktion, Stills und Objekte aus den ersten 6 Jahren des 3. Jahrtausends.

Iwona Borkowska


"Funky Storys. Somewhere – talking about, talking around" Video, 2007

In ihren Funky Stories nimmt uns Iwona Borkowska mit auf einen Spaziergang über die Berliner Kunstmessen. Hierbei konzentriert sie ihren eigenen Blick und mit ihm den des Betrachters auf ihre Füße und den Boden, über den sie laufen. Nur selten geraten andere Fußpaare ins Blickfeld; von Zeit zu Zeit verändert sich der Untergrund, über den sie sich bewegen. Stimmen sind zu hören, Gesprächsfetzen, Nebengeräusche, doch sie sind nicht eindeutig zu identifizieren. Gespräche zwischen Menschen werden zu einem unentwirrbaren Geräuschteppich.
Die Künstlerin widmet sich in ihren Funky Stories dem Inhalt und dem Gehalt typischer Kommunikationssituationen, in denen sich der Messebesucher, in dem Fall die Künstlerin selbst, ununterbrochen im Gespräch befindet, Informationen, Ansichten und Eindrücke austauscht. Doch anstatt den Blick auf ihre Gesprächspartner und die Kunstwerke zu richten, richtet sie ihn auf den Boden. Wörter oder Sätze sind kaum mehr zu verstehen, ihre Sprecher sind nicht zu identifizieren, bestenfalls einmal ihre Schuhe. Die Gespräche werden so zu einem Hintergrundrauschen, das keine eindeutige Interpretation des Gesprächsthemas erlaubt. Ist es überhaupt noch möglich, in solch einer Situation von inhaltsvermittelnder Kommunikation zu sprechen? Scheint es doch, als bleibe ein Informationstransfer durch das Gespräch aus. Das Sprechen über etwas ist zu einem „Plaudern um etwas herum“ geworden.
So ist die Künstlerin zwar Erzählerin ihrer sechs Funky Stories, doch erzählen ihre Geschichten vielmehr von der Unmöglichkeit des Erzählens. Sie hinterfragen die Möglichkeiten der Kommunikation in einer Situation, in der Stimmen und Geräusche, Wörter und Sätze sich frei durch den Raum bewegen und nicht mehr an einen bestimmten Inhalt oder ein bestimmtes Thema gebunden sind. Die Situierung der Arbeit im Kontext der Kunstmessen berührt zusätzlich zur allgemeinen Frage nach dem Gehalt von zwischenmenschlicher Kommunikation augenzwinkernd die Möglichkeit von Inhaltsvermittlung im Sprechen über Kunst.

Text :Sandra Frimmel
" In her "Funky Stories" Iwona Borkowska invites us to a walk across some Berlin art exhibitions. There she points her an the audience`s focus permanently on her feet and on the floor. As she moves on, the view on the surface is changing from time to time. Only sometimes other people`s feet are crossing the view.
There is the sound of voices, of people talking and some additional noise, neither to be clearly identified. The conversations of people as a mere flood of sound.
In her "Funky Stories" the artist focuses on content and value of situations, in which conversations typically occur, in which the vistor of the exhibition, in this case the artist herself, is permanently in the typical situation of conversing with and talking to other people, of exchanging informations, opinions and impressions.
But instead of focusing on the other people involved in the conversations and focusing on the exhibited works of art, she just looks on the floor.
Thus the spoken words and sentences are nearly unintelligible, the people talking cannot be identified besides their shoes.
The conversations are becoming a mere background noise, so the topics and talking points are no longer subject to clear interpretations.
Are we still allowed to talk about communication as a meaning of transporting contents in this context? Doesn`t it seem that there is no transfer of information through conversation and talking any more? Talking about things has been changed into talking around things.
Though the artist is the narrator of her six "Funky Stories", her stories are about the impossibility of narrating. They are questioning the possibilities of communication in a context, in which the sound of voices, spoken words and sentences and other noise is freely roaming around the room and is no longer bound to a certain content or topic of conversation.
Situated in the context of art exhibitions besides questioning the value of human communication in common this work also - with a twinkle of the eyes - is questioning the possibility of transporting content in talking about art.
"

Original text by Sandra Frimmel, translated by Thorsten Weilguny.


"Würfel"-1mx1m 3D. insstallation objekte+Titel
Iwona borkowska und Lucyna Viale


"...wir ließen irrationale Bilder aufsteigen,ohne jede Erklärung."Louis Bunuel,Objekte der Begierde
Lassen wir den Erklärung.Ein Würfel aus den Beleuchtungstoffen,man hat mehr Licht, weniger Licht oder kein Licht.
Man hat 6 oder 1,Glück oder Pech oder andersrum.
Das Leben ist ein Spiel oder ein Spiel ist das Leben.

CV

Iwona Borkowska geb. 1966 in Warschau/Polen, lebt und arbeitet seit 2001 in Berlin.Studierte an der
Universität in Warschau der Kunstgeschichte 1986-1988, 2001-2003 am Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin-Textilgestalltung. 1998-2005 Studium an der Kunstakademie "Wl. Strzeminski " in Lodz/Polen (2005 Diplomarbeit im Bereich Textilkunst). Borkowska bedient sich in verschiedene Medien:Installation,Objekte, Textil ,Fotografie,Video.

Ausstellungen (Auswahl):
-Wedding Dress 2008,Festival of Fashion and
Arts,gruppenausstellung
-"Kunst und Komunikation in Eu",Stadt Museum
Soltau/Deutschland 2007,
- "Strictly Berlin 007", Galerie der Kunste Berlin
2007
- "Europa-Kunst ohne Grenzen",Teatr Nowy Krakow/Polen
2007
- "Kunst", Neues Kunstquartier Berlin 2007
- "Attitude/ Elementi", Center for Contemporary Public
Arts-video/short,experimental film/photography
festival, Bitola/Makedonien 2006
-"Easy Transport", Museum für Zeitgenössisches Kunst
Skopje/Makedonien 2006
-"Sehensucht,Inc", Landkommende Alden Bilsen/Belgien
2006
- Galerie Zgrzyt Berlin 2006,
- Atelier BabBelle /Berlin 2006
-" 7. internationale Miniaturausstellung
"-Kunstgalerie Altes Rathaus/Fürstenwalde/Deutschland
2006